Seide

Seide ist eine tierische Faser, welche aus dem Kokon der Maulbeerraupe gewonnen wird. Der Kokon dieser Raupe besteht nur aus einem einzigen Faden, welcher bis zu 3km lang sein kann. Um diesen Faden unbeschadet zu erlangen, muss die Raupe darin getötet werden, denn beim schlüpfen würde sie den Faden sonst beschädigen. Dies geschieht durch Dampf oder heißes Wasser.

50000 Raupen können 1000kg Kokos produzieren woraus widerrum 120kg Roheide entstehen.

Die hochwertigste Seide nennt sich Haspelseide / Maulbeerseide. Die einzelnen Fäden der Raupen wären zu dünn für ein Garn, weshalb immer mehrere Fäden miteinander verdreht werden. Es entstehen dadurch bis zu 1000m lange Fäden. Die äußeren und inneren Teile des Kokons sind nicht so hochwertig, weshalb diese nicht für die Haspelseide genutzt werden. Aus den Enden wird zb. Garn hergestellt. Diese Seide wird Schappeseide genannt. Das was davon widerrum übrig bleibt ist die Bouretteseide, welche durch ihre grobe, unregelmäßige Struktur gekennzeichnet ist. In der Bekleidungsindustrie findet diese Seide allerdings kaum Verwendung.

Eine weitere Seidenart ist die Wildseide. Diese wird von den Tussahspinnern oder auch Eichenlaubspinnern (die Raupen fressen Eichenlaub) hergestellt. Da diese Raupe wild lebt und am Ende nur die geschlüpften Kokons eingesammelt werden, müssen hierfür keine Raupen sterben. Die Seide ist allerdings im Gegensatz zur Haspelseide nicht glatt und glänzend sondern zeichnet sich durch Knoten und Unregelmäßigkeiten aus. Ein Nachteil an dieser Seide ist, dass sie nicht so gut gefärbt werden kann.

Eigenschaften der Maulbeerseide:
- Glatt
- Glänzend
- Naturfaser mit der höchsten Festigkeit
- Trocknet schnell
- Nimmt Feuchtigkeit gut auf, kann von Wasser oder Schweiß allerdings Flecken bekommen
- Weich
- Sehr angenehm auf der Haut
- Sowohl kühlend als auch wärmend
- Im nassen Zustand empfindlich